Zell- und Immunnährstoffe

Zellen sind allgegenwärtig, sowohl bei Menschen, Tieren und auch Pflanzen. Die Zellen aller Lebewesen sind unentwegt mit der Erhaltung des Lebens beschäftigt und haben einen entscheidenden Einfluss über Gesundheit und Krankheit. Der menschliche Organismus besteht aus Billionen von Zellen mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Jede unserer Zelle ist ein eigenständiges System und kann Nährstoffe aufnehmen und die Energie durch den Stoffwechsel für sich nutzbar machen. Die Zellen sind permanent mit der Erhaltung unserer Gesundheit beschäftigt und befinden sich in einem ständigen Erneuerungsprozess. Zellen haben unterschiedliche Lebenszyklen und solange wir eine ausgeglichene Bilanz von Zellerneuerung haben, befinden wir uns in der Balance und freuen uns über eine gute Gesundheit. Sind jedoch unsere Zellen mit ihren Aufgaben überfordert oder lässt die Zellerneuerung im Alter nach, so werden wir oftmals mit Krankheiten konfrontiert. Gesunde pflanzliche Nahrungsmitel wie Kräuter, Gemüse, Gewürze, Wurzeln und Früchte enthalten hochwirksame Vital- und Mikronährstoffe, welche eine positive Wirkung auf den Zellstoffprozess haben. Die bioaktiven Substanzen der sekundären Pflanzenstoffe (Phytamine) verfügen über geordnete Informationen, die mit unserer DNA interagieren und eine positive Wirkung auf die Zellregeneration ausüben.

Vor allem in der alterspräventiven Medizin hat eine gesunde Ernährung einen besonderen Stellenwert, da im Alter entzündliche Prozesse eine bedeutende Rolle spielen. Jeder weiss, eine Entzündung kann schmerzen, man muss sich nur an seine letzte Erkältung erinnern, als die Nase lief und der Hals und Kopf schmerzte. Es gibt jedoch auch unbemerkte Entzündungen, dann spricht man von einer stillen Entzündung oder auch silent inflammation. Diese stillen Entzündungen sind oft nicht sofort spürbar und können über einen längeren Zeitraum dauern. Auch wenn keine Entzündungssymptome auftreten, sind diese stillen Entzündungen nicht ungefährlich. Wie verschiedene Studien zeigen, können stille Entzündungen zahlreiche chronische Krankheiten fördern und beschleunigen auch die Alterungsprozesse. Aufhalten lassen sich diese Prozesse nicht und gehören zum normalen Älterwerden, da die Zellregeneration im Laufe der Zeit nachlässt. Jedoch lassen sich diese Alterungsprozesse mit einer gesunden Ernährung und Lebensweise vermindern und hinauszögern. Im japanischen Okinawa wurden die Menschen zwischen 1970 bis 1990 lange Zeit älter als anderswo auf der Welt. Die Inselgruppe gelangte damals zu Weltruhm und die Weltgesundheitsorganisation erklärte Okinawa zum Hort der Langlebigkeit und man sprach von der Insel der Hundertjährigen. Wissenschaftler haben damals nachweislich festgestellt, dass sich die Hundertjährigen hauptsächlich von Gemüse, Soja, Algen, Obst und Fisch ernährten und ausserdem viel grünen Tee tranken, nicht übergewichtig waren und ausserdem einen gesunden Lebensstil pflegten. Aus der Betrachtungsweise der alterspräventiven Medizin, darf man bei den Hundertjährigen aus Okinawa sicherlich auch von einer optimalen Immun- und Zellernährung sprechen.

Als Immun- und Zellnährstoffe gelten erlesene Kräuter, Gemüse, Gewürze, Wurzeln und Früchte, welche hochwirksame pflanzliche Mikronährstoffe enthalten und dadurch einen einen positiven Einfluss auf den menschlichen Organismus nehmen können. Die sekundären Pflanzenstoffe (Phytamine) als Bestandteil der Mikronährstoffe, verfügen über bioaktive Substanzen, welche die Zellregeneration und den Stoffwechsel fördern, das Immunsystem unterstützen und dadurch eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden und Vitalität haben. Neuste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der hippokratische Ansatz richtig ist; „Nahrung auch als Medizin zu betrachten“. Besonders pflanzliche Nahrungsmittel haben eine viel grössere gesundheitliche Wirkung, als früher angenommen wurde. Sie tragen nicht nur zur Nährstoffversorgung bei, sondern besitzen mit ihren bioaktiven Vital- und Mikronährstoffen gleichermaßen eine präventive und therapeutische Wirkung.

Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine)

Die Natur bietet uns eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen, welche über wertvolle Mikronährstoffe und hochwirksame sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine) verfügen. Diese Substanzen geben der Pflanze die individuelle Farbe sowie die Geschmacksnote und wirken als Schutzschild gegen schädliche Einflüsse. Auch in unserer Ernährung haben die Naturkräfte der Phytamine eine grosse Bedeutung. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die bioaktiven Substanzen eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden haben und die sekundären Pflanzenstoffe lebenswichtige Bestandeile in der Ernährung sind und unsere Gesundheit langfristig erhalten oder verbessern können.

Nach Schätzungen soll es über 100‘000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe (Phytamine) geben, wobei nur etwa ein Drittel bekannt und erforscht sind und etwa 5‘000 bis 10‘000 in der menschlichen Nahrung vorkommen. Je mehr Früchte und Gemüse wir essen, desto mehr sekundäre Pflanzenstoffe nehmen wir auf und die bioaktiven Substanzen können ihren positiven Nutzen in unserem Organismus entfalten. Bei einem Verzehr von täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, würden wir etwas mehr als zwei Gramm an sekundären Pflanzenstoffen zu uns nehmen.

Das Wirkspektrum der sekundären Pflanzenstoffe ist so vielfältig wie die unzähligen Pflanzenstoffe. Im menschlichen Organismus nehmen sie über das Verdauungssystem einen positiven Einfluss auf die Zellregeneration und den Stoffwechsel oder als Moleküle bzw. Metaboliten einen positiven Nutzen in Organen und Geweben. Neuste Studien zeigen, dass sich die sekundären Pflanzenstoffe positiv auf die Konzentrationsfähigkeit und die Erinnerung sowie auf die Symptome neurodegenerativer Erkrankungen auswirken können.

Heute weiss man, dass in der Ernährung nicht die isolierte Substanz (z.B. das Lycopin der Tomate) ernährungsphysiologisch von Interesse ist. Sondern die Tomate oder das Fruchtmark als Ganzes, da sämtliche Vitalstoffe einer Pflanze koordiniert wirken und diese Substanzen optimal aufeinander abgestimmt sind und dadurch in ihrer Gesamtheit einen synergistischen und gesundheitsfördernden Wirkungseffekt haben. Vitamine und andere Mikronährstoffe können im Zusammenspiel mit den sekundären Pflanzenstoffen ihre bestmögliche gesundheitsfördernde Wirkung entfalten. Eine optimale Ernährung beinhaltet eine möglichst grosse Vielfalt an Pflanzen mit einem breiten Spektrum an Vitalstoffen.

Mögliches Wirkspektrum von sekundären Pflanzenstoffen (Phytaminen):
√ Antibiotisch (gegen Mikroorganismen)
√ Antikanzerogen (Krebsabwehr)
√ Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
√ Antithrombotisch (gerinnungshemmend)
√ Apoptose (fördern Zelltod von Krebszellen)
√ Blutdruck regulierend
√ Energiefördernd und Leistungssteigernd
√ Entzündungshemmend
√ Fördern die Bildung neuer Nervenzellen
√ Fördern die Entgiftungsprozesse
√ Immunmodulierend (schützt das Immunsystem)
√ Positive Beeinflussung der kognitiven Fähigkeiten
√ Positive Beeinflussung vom Gemütszustand
√ Unterstützt den Stoffwechsel
√ Unterstützt die Zellregenration
√ Verringern Stress-Signale
√ Wirksam gegen altersbedingte Augenkrankheiten
√ Wirksam gegen Herz-Kreislauferkrankungen

Basierend auf der chemischen Struktur und den funktionellen Eigenschaften, werden die sekundären Pflanzenstoffe in verschiedene Haupt- und Untergruppen eingeteilt:

Polyphenole

Polyphenole zählen wohl zu den am weitesten verbreiteten sekundären Pflanzenstoffen. Diese sind nicht einheitlich und basieren auf der Struktur des Phenols. Natürliche Polyphenole kommen als sekundäre Pflanzenstoffe wie z.B. Farb-, Geruchs, Geschmacks- sowie Gerbstoffe in den Pflanzen vor. Polyphenole findet man insbesondere in den Randschichten und in Blättern von Pflanzen. Zu der Hauptgruppe der Polyphenolen gehören unter anderem die Flavonoide mit ihren Untergruppen: Flavone, Flavonole, Flavanole, Flavanone, Isoflavone, Proanthocyanidinem, Anthocyane und Dihydrochalkone. Zudem gehören die Phenolsäuren, Gerbstoffe wie die Tannine und Stilbene wie Resveratrol zu der Hauptgruppe der Polyphenolen.

Carotinoide

Die meisten Pflanzen mit reichhaltigen Carotinoiden erkennt man an den intensiven gelben, orangen, grünen und roten Farben. Momentan sind über 800 verschiedene Carotinoide bekannt und diese werden in Carotine und Xanthophylle unterschieden. Die nachstehenden Carotinoide spielen eine wesentliche Rolle in unserem Organismus und werden auch als antioxidative, antikarzogene, immunmodulierende und entzündungshemmende Stoffe bezeichnet: β-Carotin, α-Carotin, Lycopin, β-Cryptoxanthin, Capsanthin, Lutein und Zeaxanthin. Bei vielen Carotinoiden ist auch eine Aktivität als Provitamin A bekannt, diese werden im menschlichen Stoffwechsel zu Vitamin A (Retinol) umgewandelt. Von allen Carotinoiden hat β-Carotin die grösste Aktivität als Provitamin A.

Den Carotinoiden wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antioxidativ
Antikarzogen
Immunmodulierend
Entzündungshemmend

Die Carotinoide stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Herz-Kreislauf-Krankheiten, altersbedingte Augenkrankheiten, Krebserkrankungen und Gefässveränderungen. Metabolisches Syndrom (Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und erhöhte Blutfettwerte bei Übergewicht) und Gefässverengungen.

Folgende Pflanzen enthalten Carotinoide:
Brokkoli, Grünkohl, Karotten, Kürbis, Paprika, Spinat, Tomaten... Aprikosen, Grapefruits, Kiwi, Mango, Holunder, Orangen, Pfirsiche, Melonen...

Flavonoide

Die Flavonoide sind neben den Phenolsäuren eine Untergruppe der Polyphenole. Flavonoide sind als Pflanzenfarbstoffe verantwortlich für die gelbe, rote, blaue und violette Farbe vieler Gemüse- und Obstarten sowie in Teeblättern. Flavonoide befinden sich hauptsächlich in den Randschichten der Pflanzen. Flavonoide habe mehrere Wirkungsmechanismen. Im Vordergrund stehen die Förderung der körpereigenen Abwehrmechanismen, die Eigenschaft als Radikalfänger sowie die unterstützende Wirkung bei der Zellregeneration und des Immunsystems. Inzwischen sind über 6‘000 Verbindungen bekannt, die man abhängig von der Grundstruktur in verschiedene Gruppen einteilt:

Flavanole (Catechin, Gallocatechin, Epicatechin, Epigallocatechingallat)
Flavanonole (Taxifolin)
Chalkone (Isoliquiritigenin, Xanthohumol)
Anthocyanidine (Cyanidin, Delphinidin, Malvidin, Pelargonidin, Peonidin, Petunidin)
Flavonole (Morin, Quercetin, Kaempferol, Myricetin, Fisetin)
Aurone (Aureusidin)
Flavone (Luteolin, Apigenin)
Flavanone (Hesperetin, Naringenin, Eriodictyol)
Isoflavone (Genistein, Daidzein, Licoricidin)

Den Flavonoiden wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antioxidativ
Antikarzogen
Antimikrobiell
Antibiotisch
Antithrombotisch
Immunmodulierend
Entzündungshemmend
Neurologische Wirkungen (positiver Einfluss auf kognitive Fähigkeiten)

Die Flavonoide stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Allergien und Entzündungen, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krebserkrankungen, Thrombosen, Gefässveränderungen sowie Viren-, Mikroben- und Pilzerkrankungen.

Folgende Pflanzen enhalten Flavonoide:
Auberginen, Endivie, Grüntee, Grünkohl, Karotten, Lauch, Mariendistel, Paprika, Sellerie, Süssholz, Tomaten, Weissdorn, Zwiebeln... Äpfel, Aprikosen, Beeren, Granatapfel, Grapefruit, Orangen, Sauerkirschen, Trauben, Zitronen...

Phenolsäuren

Die Phenolsäuren gehören zur Gruppe der Polyphenole. Phenolsäuren werden in zwei Gruppen aufgeteilt: Hydroxyzimtsäuren (z. B. Ferula- oder Kaffeesäure) und Hydroxybenzoesäuren (z. B. Gallus- oder Ellagsäure). Die Phenolsäuren kommen in Pflanzen vor und sind meist in den äußeren Schichten der Pflanzen konzentriert, da diese Stoffgruppe für die Pflanzen eine Schutzfunktion übernimmt und sie z.B. vor Schädigungen von Bakterien usw. schützt. Die Phenolsäuren sind vor allem bekannt für ihre antikanzerogene, antibakterielle und antioxidative Wirkung.

Den Phenolsäuren wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
Antithrombotisch (gerinnungshemmend, schützt z.B. vor Thrombose)
Blutdruckregulierend
Antibakteriell

Die Phenolsäuren stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Krebskrankheiten, Thrombosen und Gefässveränderungen

Folgende Pflanzen enthalten Phenolsäuren:
Brokkoli, Bohnen, Grünkohl, Kartoffeln, Löwenzahn, Salbei, Spinat, Grüntee, Kopfsalat, Nüsse (Baumnüsse, Pekannüsse), Weisskohl... Aepfel und Beeren (Ellagsäure in Himbeeren, Erdbeeren, Cranberry)...

Glucosinolate

Die Glucosinolate oder auch Senfölglycoside gehören zur Stoffgrupe der Glycoside. Von den Glucosinolaten gibt es über 100 verschiedene chemische Strukturen. Glucosinolate kommen vorwiegend in den Pflanzenarten der Kreuzblütler bzw. Kreuzblütengewächse (z.B. Kohlgemüse) vor. Glucosiolate schützen die Pflanzen vor Fressfeinden und zeichnen sich aus durch einen leicht bitteren Geschmack. Im Fokus der wissenschaftlichen Krebsforschungen steht derzeit das Sulforaphan, welches vorwiegend im Grühnkohl und Brokkoli zu finden ist und welchem man eine antikanzeroge Wirkung zuspricht. Glucosinolate sind sehr hitzeempfindlich, d.h. beim Kochvorgang verringern sich diese Substanzen um 40 - 60%. Bei einer schonenden Trocknung (max. 40°) wird diese Reduktion der Inhaltstoffe vermieden. Die Glucosinolate haben vor allem eine immunstimulierende, antibiotische, antioxidative und antikanzerogene Wirkung.

Den Glucosinolaten wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
Immunmodulierend (schützt das Immunsystem)
Antibiotisch (gegen Mikroorganismen wirkend)

Die Glucosinolate stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Krebskrankheiten, Thrombosen und Gefässveränderungen sowie Viren-, Mikroben- und Pilzerkrankungen.

Folgende Pflanzen enthalten Glucosinolate:
Brokkoli, Grünkohl, Weisskohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Kresse, Kurkuma, Maca, Rettich, Radieschen, Senf...

Monoterpene

Monoterpene sind eine Gruppe von chemischen Verbindungen, welche zu den Terpenen zählen. Die Duftstoffe der Monoterpene helfen den Pflanzen, Insekten für die Bestäubung anzulocken oder Feinde abzuwehren. Es sind über 900 Monoterpene bekannt und diese begleiten uns auch im Alltag. Limonen ist wohl eines der bekanntesten Monoterpene, welches in der Nahrungsmittel-, Pharma- und Kosmetikindustrie eingesetzt wird und seinen Ursprung vor allem bei den Zitrusfrüchten hat und als der am weitesten verbreite Aromastoff gilt. Die Monoterpene findet man vorwiegend in den Schalen der Pflanzen.

Den Monoterpenen wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Cholesterin senkend
Antibiotisch (gegen Mikroorganismen wirkend)

Die Monoterpene stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Krebserkrankungen, Gefässveränderungen, Viren-, Mikroben- und Pilzerkrankungen

Folgende Pflanzen enthalten Monoterpene:
Ingwer, Koriander, Kurkuma, Kümmel, Minze, Pfefferminze, Rosmarin, Sellerie... Ananas, Aprikosen, Grapefruit, Orangen, Weintrauben, Zitronen...

Phytoöstrogene

Phytoöstrogene werden in drei Strukturklassen eingeteilt: Isoflavone, Lignane und Coumestane. Die Phytoöstrogene interagieren mit den menschlichen Östrogenrezeptoren und können dadurch die Aktivität der körpereigenen Östrogene nachahmen oder blockieren. So können Phytoöstrogene sowohl eine östrogene als auch eine anti-östrogene Wirkung ausüben. Hitzewallungen in den Wechseljahren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und östrogenabhängige Krebsarten treten in asiatischen Ländern wie Japan und China im Vergleich zu westlichen Industrieländern seltener auf. Dieses Phänomen wird mit dem hohen Anteil an Phytoöstrogenen in der asiatischen Kost in Zusammenhang gebracht. Die in diesen Ländern größere Menge an Phytoöstrogenen in der Nahrung ist insbesondere auf den reichlichen Verzehr von Soja zurückzuführen. Einige dieser Eigenschaften werden derzeit kontrovers diskutiert.

Den Phytoöstrogenen wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
Immunstimulierend (unterstützt das Immunsystem)
Blutdrucksenkend

Die Phytoöstrogene stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Blutgefässerkrankungen (verbessern die Blutgefässfunktion), Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose und Wechseljahrbeschwerden.

Folgende Pflanzen enthalten Phytoöstrogene:
Brokkoli, Bohnen, Chia, Erbsen, Leinsamen, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Sojabohnen, Spargel, Alfalfagras...

Phytosterole

Als Phytosterole oder Phytosterine wird eine Gruppe chemischer Stoffe bezeichnet, die als Grundbaustein eine so genannte Hydroxygruppe aufweisen. Phytosterole findet man vorwiegend in fettreichen Pflanzenteilen. Sie haben einen ähnlichen Aufbau wie Cholesterin, Was beim Menschen das Cholesterin ist, das sind bei Pflanzen die Phytosterole (auch Phytosterine oder Pflanzensterine), welche sich in den chemischen Strukturen ziemlich ähnlich sind. Cholesterin ist jedoch nur bei tierischen Nahrungsmitteln zu finden und Phytosterole ausschliesslich bei Pflanzen. Phytosterole spielen für den menschlichen Organismus eine große Rolle, da sie in der Lage sind den Cholesteringehalt im Blutplasma zu senken und damit das Risiko für Krankheiten wie Atherosklerose zu verringern. Wissenschaftlich wird zudem ein krebshemmender Effekt in Verbindung mit Phytosterolen in Verbindung gebracht.

Den Phytosterolen wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Cholesterin senkend

Die Phytosterole stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Krebserkrankungen, Cholesterolkonzentration im Blut, Herz-Kreislauf-Krankheiten.

Folgende Pflanzen enthalten Phytosterole:
Bohnen, Brennnessel, Erbsen, Löwenzahn, Sonnenblumenkerne, Sesam, Kürbiskerne, Sojabohnen, Nüsse (Mandeln, Cashewnüsse, Erdnüsse)...

Saponine

Saponine haben für Pflanzen eine schützende Eigenschaft, da sie als Abwehrstoffe, Pilz- und Insektenbefall abzuwehren vermögen. Bei den Saponinen handelt es sich um bitter schmeckende Substanzen, die im Wasser zu einer starken Schaumbildung führen. In der Lebensmittelindustrie werden sie deshalb als Lebensmittelzusatzstoffe, beispielsweise als Schaumbildner in Bier oder alkoholfreien Erfrischungsgetränken, verwendet. Sapo, der lateinische Name für Seife führte auch zum Namen der Saponine. Ein besonderes Saponin ist das Glycyrrhizin, welches im Süssholz (Lakritze) enthalten ist und als einziger Stoff in dieser Gruppe einen süssen Geschmack entwickelt.

Den Saponinen wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
Antibiotisch (gegen Mikroorganismen wirkend)
Cholesterin senkend
Entzündungshemmend
Immunstimulierend

Die Saponine stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Allergien und Entzündungen, Cholesterolkonzentration im Blut, Krebserkrankungen, Viren-, Mikroben- und Pilzerkrankungen

Folgende Pflanzen enthalten Saponine:
Grüne Bohnen, Erbsen, Spinat, Lakritze, Thymian, rote Bete, Sojabohnen, Spargeln, Hafer...

Sulfide

Sulfide sind schwefelhaltige Verbindungen die vorwiegend in Zwiebel- bzw. Liliengewächsen zu finden sind. Die bekanntesten Vertreter sind Knoblauch, Zwiebeln, Lauch und Schnittlauch. In der Pflanze sind die Sulfide für die Duft- und Aromastoffe verantwortlich und verleihen ihr den charakteristischen Geruch. Wissenschaftlich gut untersucht ist das Alliin, eine schwefelartige Aminosäure, welches in einer hohen Konzentration im Knoblauch vorhanden und für seine gesundheitsfördernde Wirkung bekannt ist.

Den Sulfiden wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antibiotisch (gegen Mikroorganismen wirkend)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)
Antithrombotisch (gerinnungshemmend, schützt z.B. vor Thrombose)
Blutdruck regulierend
Cholesterin senkend
Entzündungshemmend
Verdauungsfördernd

Die Sulfide stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Entzündungen, Cholesterolkonzentration im Blut, Krebserkrankungen, Gefässerkrankungen, Thrombosen, Viren-, Mikroben- und Pilzerkrankungen

Folgende Pflanzen enthalten Sulfide:
Knoblauch, Zwiebeln, Grünkohl, Brokolli, Weisskohl, Blumenkohl, Schalotten, Schnittlauch, Lauch...

Protease-Inhibitoren

Bei den Protease-Inhibitoren handelt es sich um Substanzen, die proteinspaltende Enzyme hemmen und die ihrerseits aus Eiweißbestandteilen zusammengesetzt sind. Sie entfalten ihre Wirkung, indem sie an ein entsprechendes Enzym binden und verhindern, dass dieses mit dem Substrat reagiert. Protease-Inhibitoren werden nicht nur mit der Nahrung aufgenommen, sondern sie können auch vom Körper selbst gebildet werden, z. B. um Entzündungen zu kontrollieren. Viele Pflanzen enthalten eine oder mehrere solcher Verbindungen. Natürliche Proteaseinhibitoren sind oft selbst Peptide oder Proteine. Will man die positiven Wirkungen von Proteaseinhibitoren auf natürliche Weise nutzen, sollte man vor allem eiweißreiche pflanzliche Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Den Protease-Inhibitoren wird folgende Wirksamkeit zugeordnet:
Antikanzerogen (gegen Krebserkrankungen)
Antioxidativ (schützt den Organismus vor oxidativem Stress)

Die Protease-Inhibitoren stehen in Assoziation mit verringertem Risiko für:
Krebserkrankungen, Entzündungen, Entstehung von freien Radikalen, erhöhten Blutzuckerspiegel

Folgende Pflanzen enthalten Protease-Inhibitoren:
Sojabohnen, Mungobohnen, Kartoffel, Kürbis, Mais, Reis, Hafer, Weizen, Erdnuss, Erbsen, Gerstengras, Weizengras...

Hinweise

Unsere Informationen können keine persönliche Beratung, eine Untersuchung oder Diagnose durch eine medizinische Fachperson ersetzen. Unsere Information über Pflanzen und Vitalstoffe, rechtfertigen nicht, diese als Ersatz für geeignete Arzneimittel oder medizinische Therapieformen zu betrachten.

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